Intacts Anfangsjahre und Träume einer besseren Welt

Intacts Gründer 2001: Franz Rauch, Peter Krainer, Thomas Lorber und Hans Fruhmann
Intacts Founders Franz Rauch, Peter Krainer, Thomas Lorber, and Hans Fruhmann

Was war die Motivation, Intact vor 20 Jahren zu gründen?

Wir waren damals alle in der Lebensmittelindustrie tätig und tauschten uns häufig über unsere Visionen aus, was besser laufen könnte. Obwohl Softwarelösungen wie umfassende ERP-Systeme sowie Audit- und Zertifizierungslösungen damals noch neu waren, glaubten wir alle an den Nutzen davon. Neue Technologien einzusetzen, um Lebensmittel sicherer und Überprüfungen nachvollziehbar zu machen, erschien uns nicht nur schlau und sinnvoll, sondern wir waren auch überzeugt, dass es dazu beitragen kann, die gesamte Branche verantwortungsvoller und nachhaltiger zu gestalten.

Obendrein waren die späten Neunziger und frühen Nullerjahre die Zeit von großen Lebensmittelskandalen, wie zum Beispiel BSE. Wenn man das mit vier idealistischen, jungen Burschen kombiniert, denen es nicht an Selbstvertrauen gemangelt hat, ergibt sich daraus eine Firmengründung. (lacht)

Was waren die größten Hürden in den Anfangsjahren?

Dahingehend hatten wir recht klassische „Startup-Probleme“. Uns hat es kein bisschen an Vision, Mut oder Ambition gefehlt, dafür aber an unternehmerischem Know-How (lacht). Mit Ausnahme von Franz, hatte damals keiner von uns irgendeine Erfahrung in diesem Bereich und wir mussten das Unternehmerdasein von der Pieke auf lernen. Auf einmal geht es dann eben nicht nur noch um das Produkt, sondern auch um Dinge wie Vertrieb, Marketing, Buchhaltung und mehr.

Glücklicherweise war unsere Idee offenbar stark genug, um einige Kunden zu bewegen, ihr Vertrauen in uns zu stecken. Diese ersten Kunden und Geschäftspartner – mit vielen arbeiten wir noch heute – haben uns die Freiheit gegeben, Lösungen zu entwickeln, auf die ich stolz bin. Denn damals wurde schon die Basis für heutige Produkte, wie die Intact Platform geschaffen.

Habt ihr immer daran geglaubt, dass Intact so erfolgreich wird?

Also, es hat uns damals auf keinen Fall an Selbstvertrauen gemangelt (lacht). Allerdings konnten wir uns natürlich noch nicht ausmalen, wohin uns der gemeinsame Traum führen würde. Wo Intact heute steht, ist besser als alles, was wir uns damals vorstellen konnten. Dafür bin ich allen, die das möglich gemacht haben, dankbar.

Veränderungen und Entwicklungen in der Branche

Intact Summit 2019

Was waren die größten Veränderungen, in den letzten 20 Jahren Intact?

In so einer langen Zeit gab es natürlich eine Fülle an Veränderungen – bezogen auf den Unternehmensfokus, Struktur und beteiligte Person. Allerdings möchte ich an dieser Stelle auch erwähnen, dass Intact seiner ursprünglichen Vision immer treu geblieben ist – darauf bin ich sehr stolz.

Bezogen auf das Geschäftliche, haben sich die größten Veränderungen in den letzten fünf Jahren ereignet. Dazu zählt etwa die klare Fokussierung auf den Audit- und Zertifizierungsbereich. Basierend darauf wurde auch unsere damaliges Hauptprodukt Ecert massiv ausgebaut und weiterentwickelt. So verwandelte es sich allmählich zur heutigen Intact Platform. Parallel dazu startete die Entwicklung unseres neuesten Produkts Intact Analytics. Diese moderne Audit Analyse Lösung ist genau am Puls der Zeit und stellt wiederum einen neuen Weg für unsere gesamte Branche dar.

Der entscheidendste Schritt in der jüngsten Vergangenheit war bestimmt, nochmals mutig zu sein und an Intact, all seine Mitarbeiter und unsere Vision zu glauben. So entschieden wir uns vor wenigen Jahren dazu, auf weiteres Wachstum zu setzen und durften IMCAP als Investoren in der Welt von Intact Willkommen heißen. IMCAP hat seitdem nicht nur wertvolles, zusätzliches Know-How einfließen lassen, sondern uns auch ermöglicht, mutig zu sein und neue spannende Wege zu verfolgen.

Was war notwendig, um nachhaltiges Wachstum zu ermöglichen?

Wie jedes Jungunternehmen, mussten wir in Infrastruktur investieren und gute Leute an Bord holen. Nur so können alle essentiellen Bereiche des Unternehmens langfristig gewissenhaft betreut werden. Mittlerweile gibt es viel zu viele großartige Intact Mitarbeiter, um sie alle an dieser Stelle zu nennen, aber ein gutes Beispiel dafür ist Jake Lewin, Intact US Geschäftsführer. Die Vereinigten Staaten sind ein wichtiger Geschäftsbereich für uns, bei dem wir auf jeden Fall präsent und proaktiv sein möchten. Dafür ist es einfach essentiell, Leute vor Ort zu haben, die das Land und die Branche kennen wie ihre Hosentasche. Dass wir dafür jemand so erfahrenen und engagierten wie Jake gewinnen konnten, war für uns ein echter Gewinn. Er und sein gesamtes US-Team verwirklichen unsere Vision in den USA mit Hingabe.

Was sind die größten Herausforderungen, vor denen die Branche aktuell steht?

Ähnlich wie vor 20 Jahren, befinden wir uns gerade in einer Phase großer Veränderung und technischer Innovation. Die aktuelle Corona-Pandemie hat das stark verdeutlicht. Unternehmen und Organisationen am TIC-Markt, die immer noch nicht auf Digitalisierung setzen, haben den Schuss nicht gehört. Papierbasierte Audits liefern ein gutes Beispiel dafür. Sie sind weder nachhaltig, noch kundenfreundlich (die Pandemie hat das gezeigt). Obendrein schaden sie der Integrität eines Standards durch mangelhafte Nachverfolgbarkeit. Es ist gut, dass sich hier etwas tut.

Der nächste große Schritt in puncto Technologie ist die korrekte Handhabung von Daten – bezogen auf Sicherheit und Verarbeitung. Jene Organisationen, die es hinbekommen, mit Daten verantwortungsvoll umzugehen und dennoch das meiste daraus zu machen, werden einen klaren Wettbewerbsvorteil haben. Intact Analytics und alle Intact Analytics Kunden sind Paradebeispiele für diese Richtung – fundierte, datenbasierte Entscheidungen übersetzen sich in gesteigerte Effizienz. Das reine Bauchgefühl oder stichprobenbasierte Entscheidungen haben ausgedient.

Wie hat sich Intacts Kundenzugang verändert, um stets relevant zu bleiben?

Um das zu ermöglichen, haben wir unseren gesamten Produktzugang umgestellt. Der Schritt hin zu einem SaaS (Software as a Service)-Modell war essentiell und kommt allen Kunden zu Gute. Auf diesem Weg können wir sicherstellen, dass Kunden zu jedem Zeitpunkt das neueste und beste Tool in der Hand haben, um ihre Probleme zu lösen. Nur so kann man einem sich rasch verändernden Markt stets einen Schritt voraus sein.

Der Weg nach vorne für Intact

Founding Fathers 2019
Founding Fathers today

Was sind deine Ziele für die kommenden Jahre?

Wir haben in den letzten Jahren vieles richtig gemacht – bezogen auf unsere Wachstumspläne und unsere Position in der Branche. Der Plan ist selbstverständlich auf dem eingeschlagenen Weg zu bleiben und weiterhin ein Treiber von Innovation und Veränderung zu sein. Zudem wollen wir unserer Vision – Technologie einzusetzen, um die Welt ein kleines Stück besser zu machen – stets treu bleiben, so kitschig das auch klingen mag (lacht).

Ein weiteres Ziel für die nächsten Jahre betrifft Intact selbst und seine Mitarbeiter. Ich bin unglaublich stolz auf die innovativen und fortschrittlichen Software-Lösungen, die wir heute anbieten können und auf unser starkes Wachstum. All das darf aber nicht zum Preis des Wohlbefindens unserer Mitarbeiter kommen. Man hört viele Horrorgeschichten von Unternehmen, die stark wachsen und sich dabei in Orte verwandeln, an denen man schlicht nicht arbeiten möchte. Schlechtes Arbeitsklima, überfordernder Druck oder kalte Anonymität dürfen niemals Teil von Intact werden. Wir wissen, dass unser Erfolg vom Einsatz unserer vielen motivierten und glücklichen Mitarbeiter kommt. Deswegen muss sichergestellt werden, dass Intact immer ein Ort bleibt, an dem sich Menschen bestärkt, ermutigt, gut behandelt und glücklich fühlen. Es erfüllt mich mit stolz, dass wir das bislang geschafft haben und ich plane nicht, daran etwas zu ändern.

Wenn du noch einmal von vorne anfangen könntest, was würdest du anders machen?

Wahrscheinlich gar nichts (lacht). Intact hat sich so entwickelt, wie es sich entwickeln sollte und daraus ist etwas Wunderbares entstanden. Wir können das machen, wovon wir geträumt haben – Technologie für eine gute Sache einsetzen. Dabei konnten wir zudem eine Vielzahl an Arbeitsplätzen schaffen und eine Umgebung gestalten, in der Menschen sich wohl fühlen und gerne arbeiten. Darüber hinaus arbeiten aktuell nach wie vor alle Gründer bei Intact und wir pflegen nach wie vor eine Freundschaft. Das ist etwas Besonderes und gibt den Ton für unsere gesamte Unternehmenskultur an. Zusammenfassend würde ich also nichts ändern, wenn das bedeuten würde, dass wir heute möglicherweise nicht an diesem Punkt wären.

Was waren deine schönsten Momente in 20 Jahren Intact?

Obwohl wir auf dieser Reise natürlich viele schöne Momente hatten, muss ich sagen, dass meine schönsten Momente immer die Feiern waren (lacht). Nicht unbedingt auf die Art, wie man vielleicht denken würde. Feiern bieten einfach wunderbare Gelegenheiten, um einen Moment innezuhalten, tief durchzuatmen und sich all die tollen Dinge anzusehen, die geschafft wurden. Auf der einen Seite gibt es die Firmenfeiern, die ich besonders gerne mag, weil sie eine Chance für das ganze Team bieten, sich näher kennenzulernen und Spaß zusammen zu haben – was essentiell ist, um gut zusammenzuarbeiten. Auf der anderen Seite gibt es dann noch die kleinen Feierlichkeiten mit Kunden nach einem abgeschlossenen Deal oder einer fertigen Implementierung. Dabei merkt man, dass die eigene Arbeit wirklich einen Unterschied macht und kann sich mit den Menschen austauschen, die einem das Vertrauen geschenkt haben. Für all diese Momente bin ich sehr dankbar.


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