Warum dieser Graubereich existiert

Für einige Zertifizierungsstellen beginnt die Arbeit ohne Akkreditierung als pragmatische Entscheidung. Akkreditierung kann kostspielig und administrativ aufwendig sein – und in Märkten, in denen Kunden sie nicht verlangen, ist die Investition oft schwer zu rechtfertigen. 

Andere operieren in so neuen Sektoren, in welchen es noch gar kein Akkreditierungsschema gibt. Denken Sie an Cybersecurity-Audits vor zehn Jahren oder an heutige Bereiche wie KI-Governance und Datenethik: Akkreditierung hinkt Innovation häufig hinterher. In solchen Fällen baut eine Zertifizierungsstelle ihre Glaubwürdigkeit eher über Kompetenz als über formale Anerkennung auf – und wartet darauf, dass der Akkreditierungsrahmen nachzieht. 

Manche kleinere Zertifizierungsstellen starten einfach dort, wo es möglich ist. Sie entwickeln Systeme, schulen Auditoren und bauen Kundenbeziehungen auf – lange bevor sie bereit sind für die Strenge einer ISO/IEC-17021-Bewertung. Diese Realitäten erklären, warum der nicht akkreditierte Raum existiert, und zeigen zugleich, warum die meisten Zertifizierungsstellen ihn früher oder später verlassen. 

Freiheit und ihr Preis

Für viele Zertifizierungsstellen liegt der anfängliche Reiz der Arbeit außerhalb der Akkreditierung in der Flexibilität. Sie können ihr eigenes Tempo bestimmen, Auditprogramme stärker auf spezifische Kundenbedürfnisse zuschneiden und die Bürokratie vermeiden, die größere akkreditierte Organisationen oftmals verlangsamt. 

Die frühen Vorteile sind vor allem kommerzieller Natur: schnellere Onboarding-Prozesse, geringere Gebühren und weniger prozedurale Einschränkungen. 

Mit der Zeit jedoch beschränkt sich diese Freiheit. Ohne die Rückendeckung von Akkreditierung besitzen Zertifikate meist nur in begrenzten Märkten einen hohen Wert. Grenzüberschreitende Tätigkeiten oder der Wettbewerb um regulierte Kunden werden schwierig. Was als operative Agilität beginnt, kann sich leicht in eine strategische Einschränkung verwandeln. 

In diesem Umfeld hängt Glaubwürdigkeit vollständig von Nachweisen ab. Eine Zertifizierungsstelle muss Integrität durch Transparenz, Konsistenz und Dokumentation belegen – denn es gibt keine unabhängige Instanz, die das für sie übernimmt. Freiheit mag die Tür öffnen, aber Vertrauen dauerhaft zu sichern ist die größere Herausforderung. 

team meeting around table

Glaubwürdigkeit und Wahrnehmung

Vertrauen ist eng mit Akkreditierung verbunden. In den meisten Märkten gilt akkreditierte Zertifizierung als glaubwürdiger Maßstab, während nicht akkreditierte Zertifizierung stärker hinterfragt wird. Diese Wahrnehmung bildet nicht jede Nuance ab, beeinflusst jedoch weiterhin entscheidend, wie Kunden und Regulierungsbehörden Vertrauen zuordnen. 

Verantwortungsvolle nicht akkreditierte Zertifizierungsstellen erkennen dies und arbeiten aktiv daran, die Lücke zu schließen. Sie kommunizieren ihren Status klar, erläutern ihre Prozesse und dokumentieren ihre Nachweise, um Unparteilichkeit und Konsistenz zu belegen. Manche konzentrieren sich auf spezialisierte technische Nischen, in denen Akkreditierungsrahmen noch in Entwicklung sind, und nutzen ihre Spezialisierung, um im Markt relevant zu bleiben. 

In jedem Fall muss Glaubwürdigkeit bewiesen werden – nicht angenommen. Ohne externe Validierung hängt der Ruf einer Zertifizierungsstelle von sichtbaren Kompetenznachweisen ab: gut gesteuerte Entscheidungen, qualifizierte Auditoren und transparente Auditdokumentation. 

Integrität und der Weg nach vorn

Die nicht akkreditierten Zertifizierungsstellen, die diesen Graubereich am erfolgreichsten navigieren, verankern ihre Arbeit typischerweise in drei Kernpraktiken: 

  • Governance: Trennung von kommerziellen Entscheidungen und Auditentscheidungen zur Sicherung der Unparteilichkeit. 
  • Kompetenz: konsequente Qualifikation, Kalibrierung und Überprüfung von Auditoren. 
  • Nachweismanagement: Nutzung digitaler Systeme zur Erfassung von Feststellungen, Versionshistorie und Korrekturmaßnahmen. 

Diese Maßnahmen ersetzen keine formale Anerkennung, spiegeln jedoch die Absicht wider, auf dem selben professionellen Niveau zu arbeiten, das die Akkreditierung fordert. Für viele Zertifizierungsstellen ist die nicht akkreditierte Tätigkeit eine Übergangsphase – ein Weg zur späteren formalen Anerkennung oder eine Möglichkeit, in Märkten zu agieren, in denen Akkreditierungsrahmen noch im Aufbau sind. 

Unabhängig vom Grund hängt der Weg nach vorn von Transparenz, Disziplin und der Ausrichtung an anerkannten Best Practices ab. 

Akkreditierung bleibt der Maßstab für globales Vertrauen. Sie ist nicht wertvoll, weil sie bürokratisch ist – sondern weil sie Vertrauen übertragbar macht. Die Intact Platform unterstützt Zertifizierungsstellen dabei, dieses Fundament zu stärken, indem sie die Struktur, Transparenz und Nachverfolgbarkeit bereitstellt, die glaubwürdige Zertifizierung ausmachen – innerhalb der Akkreditierung oder auf dem Weg dorthin. 

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